Wenn Vater Staat (Politik) und Mutter Erde versagen (Corona), also die elterliche Sicherheit wegfällt, macht das natürlich zunächst große Angst. Wir regredieren und werden bedürftig wie Kinder.
Es reicht manchmal, zu wissen, dass man Angst hat. Angst will erkannt und benannt werden. Ängste sind wie leidende Kinder, die in den Arm genommen werden wollen.
Nichts schlimmer, als wenn wir sagen würden: Reiss dich zusammen! Ist nicht so schlimm!
Oft reicht es aber auch nicht, nur zu wissen, dass da Angst in mir ist.
Daher ist es bei Angst wichtig, zunächst auf das dahinterliegende Bedürfnis zu kommen, damit sie sich lösen kann.
Welche Bedürfnisse liegen hinter der Angst und wie kann man sich diese erfüllen?
1. Mantren mit positiven Affirmationen:
Mantren sind Worte oder Sätze, die man ständig wiederholt. Z.B. so lange, bis man eingeschlafen ist.
z.B. Mut – Mut – Mut – Mut oder „Hab Vertrauen – Hab Vertrauen – Hab Vertrauen!“ Diese Mantren lassen sich in Gedanken wunderbar mit dem Atemrhythmus verbinden.
2. Weinen kann Angst und Körperspannung lösen: Heulen ist heilsam! Manche Menschenkönnen nicht weinen. Ein trauriger Film kann dabei helfen. Psychologische Gespräche ebenso.
3. Wut/Aktivierung löst Angst:
Angst entspricht der Flucht vor dem Säbelzahntiger. Wut wäre der Gegenpol: der Angriff.
Oft denken Menschen in einer Panikattacke oder in anderen Angstzuständen nicht daran, sich zu bewegen. Daher ist es wichtig, dass man sich erinnert, in dem man sich eine Notiz aufs stille Örtchen hängt. In die Luft boxen, Fäuste ballen, Stampfen, Gehen, Jonglieren, Schütteln, …. sind mögliche Aktivierungen.
4. Sicherheit durch Informationen:
Wissen bringt Sicherheit. Deshalb surfen wir bei Angst im Netz, um Erklärungen zu finden für das, was uns beschäftigt und ängstigt. Wir suchen nach einem Rettungsanker. Zu viel Information kann jedoch die Angst wieder verstärken. Medienfasten und Gespräche meiden, die energetisch schwächen, sind bei ängstlichen Menschen wichtig.
5. Sicherheit mit Ritualen:
Auch Rituale geben Sicherheit, weil sie sicher sind, dass sie wieder kommen. Die tägliche Gutenachtgeschichte, das tägliche Yoga, der tägliche Spaziergang usw.
6. Ein sicherer Ort mit einer Decke:
Körperlich fest eingewickelt zu sein, erinnert an die Geborgenheit des Säuglings. Es gibt sog. Panikdecken, in die man Kinder in akuten Krisen einwickelt. Wo ist Ihr sicherer Ort?
7. Die Natur gibt Halt:
Waren Eltern für ein Kind nicht sicher, der Baum ist es! Der Baum steht auch morgen noch da…zumindest ist das ziemlich wahrscheinlich. Das gibt Halt.
8. Sicherheit mit Rhythmen:
Auch andere Rhythmen schaffen Sicherheit. Nicht umsonst sind ängstliche Menschen oft zwanghaft. Sie entwickeln zwanghaftes Verhalten, wie einen Tic oder klopfende Bewegungen mit den Fingern, damit sie sicher sind.
9. Sicherheit durch Ordnung:
Aussortieren, abgeben, Bücher ordnen, Ordner ordnen, Laden ordnen, den PC ordnen, Ablagen schaffen, unnütze Daten vom Handy löschen usw. sind Möglichkeiten, sich sicher zu fühlen.
10. Trost und Zuwendung durch laute Selbstdialoge:
Ängstliche Menschen beruhigen sich oft dadurch, dass den ganzen Tag das Radio oder der Fernseher läuft. Und ich kenne Menschen, die laut mit sich selbst sprechen.
Das laute Benennen dessen, was man gerade tut, hilft, achtsam im Hier und Jetzt zu bleiben. Es verlangsamt das Gedankenkarussell und ordnet die Gedanken und das Verhalten.
11. Fokus auf die Bereiche der Eigenmacht:
Anstatt sich mit dem großen unlösbaren Problemen zu beschäftigen, konzentriere man sich auf das Machbare im eigenen kleinen alltäglichen Kosmos. Jeder Mensch hat so viel Macht, aber nur, wenn er sich darauf auch konzentriert. Wie viel WC-Papier brauche ich wirklich?
Ach ja, auch Sammeln kann beruhigen und Sicherheit vermitteln!
11. Humor löst Angst:
Wer lacht, kann nicht gleichzeitig ängstlich sein. Daher verordne ich gern bei Angst, anstatt immer nur ernster Nachrichten lieber Kabarett auf Youtube zu schauen. Zumindest sowohl als auch. Zuerst die Nachrichten und danach mind. 30 Minuten Kabarett und lachen!!!
Auch Witzebücher, Witzeapps, Witzefilmchen gibt es, die uns erheitern können.
Auch wenn wir in einer Krise sind, nein! Gerade weil wir in einer Krise sind, dürfen wir lachen!
12. Professionelle Hilfe kann ebenso Angst lösen, wenn sonst niemand da ist, der oder die Sie tröstet und Ihnen Zuversicht vermittelt!
Nähere Infos zu den 5 Stufen der Krise können Sie hier lesen.