„K.I.S.S. – Keep ist simple and smart!“ bezieht sich in der Luftfahrt auch auf die Kommunikation.
Diese ist effektiv und läuft nach dem Read-Back-System ab.
Read-back wird auch in der Medizin verwendet, vor allem, wenn es um Notfälle geht. Und ich meine, wir können auch im normalen alltäglichen Umgang mit einander von Piloten lernen.
Was ist Read-back und wozu ist es gut?
Read-back meint, das Gehörte im Telegrammstil zu wiederholen, damit der Sender einer Botschaft sicher gehen kann, dass der Empfänger sie richtig verstanden hat.
Wenn vom Boden z.B. die Botschaft zum Piloten kommt:
„Überqueren Sie Piste 16“, dann antwortet der Pilot: „überquere Piste 16“.
In der Psychologie des alltäglichen Kommunizierens könnte aus meiner Sicht mehr „Read-Back“ gut tun.
Schon Kinder im Säuglingsalter entwickeln sich und ihre Sprache und emotionale Kompetenz genau wegen des Read-backs der Eltern.
Das Kind schreit, weil es Hunger hat und die Mutter sagt: „Du hast Hunger!“
Das Kind ärgert sich, weil es hinfällt, der Vater sagt: „Du ärgerst dich.“
Dieses Zurücksagen oder Spiegeln gibt es auch in der Validation und generell in der psychologischen Arbeit. Im erweiterten Sinn entspricht es aus meiner Sicht einem Read-back.
Ich wiederhole das Gehörte, vielleicht etwas abgewandelt, um dem Klienten oder der Klientin das Bedürfnis nach Gehörtwerden, Aufmerksamkeit und Verständnis zu erfüllen.
Die Aussage: „Ich habe solche Angst vorm Fliegen!“ könnte ich als Psychologin wie folgt wiederholen: „Der Gedanke ans Fliegen macht Ihnen Angst!“
So gesehen ist das Zurücksagen in Form eines Read-backs eine wunderbare Möglichkeit, Empathie zu üben.
Anstatt während eines Gesprächs in Gedanken schon den nächsten Gedanken zu formen, höre ich aktiv zu und bin präsent in dem, was jetzt da ist und was ich jetzt höre.
In dem ich rückmelde, was ich geglaubt habe, zu hören, hat der Klient/die Klientin die Möglichkeit, das Gesagte für sich selbst zu prüfen oder aber auch zu korrigieren, um sich richtig von mir verstanden zu wissen.
Eine erwünschte Nebenwirkung dieser Form des Spiegels ist die Erfüllung des Sicherheitsbedürfnisses. Der Gesprächspartner geht sicher, gehört und verstanden zu sein.
Wenn Helfer:innen im medizinischen, pflegerischen, sozialen, psychologische, therapeutischen Bereich bei Problemschilderungen eines Patienten keine Antwort wissen, nicht die „richtigen“ Worte finden, Angst haben, etwas „falsch“ zu sagen, keinen Rat parat haben, dann kann ein herzliches Read-back eine gute Lösung sein.
Eine Lösung mit wunderbaren Wirkungen!
K.I.S.S. hat es in sich! Hier kommen Sie zum Film von K.I.S.S.