Mit der Schattenintegration C.G.Jungs, können wir der individuellen und archetypischen Bedeutung von Corona und dessen Konsequenzen auf den Grund kommen.
- MASKE
Interessant finde ich, dass die meisten Menschen nicht von Mundschutz sprechen, sondern eben von eine MASKE. Eine Maske ist etwas anderes als ein Mundschutz. Medizinisch gesehen tragen die meisten Menschen tatsächlich keine Masken, sondern einen Mundschutz. Diese Tatsache lässt mich folgende Fragen stellen:
Wofür steht eine Maske symbolisch? Was machen Masken mit uns? Woher kennen wir Masken noch? Was lösen Masken in uns aus?
So wie Krankheit ein Symbol für etwas ist, ist auch Corona ein Symbol für etwas in unserem Leben.
Hier meine (Be)Deutungsangebote der Maske:
Es geht um entgegengesetzte menschlichen Grundbedürfnisse: Sicherheit versus Offenheit/Echtheit/Vertrauen. Sich verdecken, verstecken, sich zeigen oder nicht. Sich teilweise zeigen. Sich schützen. Eine Maske aufsetzen bedeutet, sich zu verstellen, sich zu schützen, sich zu verstecken. Menschen zeigen ihr „wahres Gesicht“ nicht, wenn sie eine Maske tragen.
Fragen zur Selbstreflexion: Wann mag ich eine Maske tragen, wann nicht? Beim wem mag ich eine Maske tragen, bei wem nicht? Wovor mag ich mich schützen? Schütze ich mich im Leben zu viel oder zu wenig? Zeige ich mein wahres Gesicht?
Beispiele:
Frau G. sagte: „Oh, ist diese Maske praktisch, ich brauch mich nicht schminken!“
Frau K sagte: „Unter der Maske kann ich endlich mal mein Gesicht entspannen und brauch nicht mit einem Dauerlächeln durchs Leben laufen!“
Dank Corona und Maske werden wir unserer Tics bewusster. Wie oft greife ich mir ins Gesicht? Wie oft kratze ich mich aus Verlegenheit?
Durch die Maske bin auf mich selbst zurückgeworfen. Ich atme meine eigene Atemluft wieder ein, ich kann mein Innerstes nicht anderen „überstülpen“, nicht auf andere projizieren. Ich atme meinen „Sch(w)eiß“ selbst ein und belaste damit nicht andere.
Eine Maske hält etwas zurück. Was will ich vor anderen verbergen? Was will ich anderen von mir nicht zumuten?
2. VIRUS:
Ein Computervirus ist ein Symbol für Aggression, so auch das Corona-Virus. Was kann Corona gut, was ich vielleicht zu wenig kann? Darf ich mich ausbreiten, so wie Corona? Wo brauche ich einen Wirt? Wo bin ich Schmarotzer? Was übertrage ich gern auf andere? Bin ich Überträger von Aggressionen, die ich mit meiner Maske vor anderen verberge?
3. ABSTAND HALTEN:
Wir sollen 1-1,5 Meter Abstand zu einander halten.
(Be)Deutungsangebot zum Abstand:
Beim Regulieren des Abstands zu einander, geht es um das Thema Nähe versus Distanz. Zwei menschliche Grundbedürfnisse stehen einander gegenüber.
Positiv gedeutet, ist Abstand halten auch Raum geben! Ich gebe mir Raum, ich gebe dir Raum. Lass uns einander mehr Raum geben? Raum, Freiraum?
Fragen zur Selbstreflexion: Wen mag ich umarmen, wen nicht? Wem mag ich die Hände geben, wem nicht? Wie viel Freiheit erlaube ich mir?
Beispiele:
Herr D.: „Ich bin froh, nicht ständig Küsschen hier und Küsschen da geben zu müssen. Endlich halte ich mir die Leute vom Leib.“
S. : „Ich werde mir seit Corona mehr bewusst, wie automatisch ich jemanden umarme oder nahe komme, obwohl ich das gar nicht mag. Ich will darauf etwas mehr achten und mir selbst mehr Raum gönnen.“
Hinweis: Möglicherweise wird einem bewusst, wovon man im Leben in Zukunft (weiter) Abstand nehmen möchte. Man sagt doch: „Davon mag ich Abstand nehmen!“, wenn jemand etwas ablehnt. Wovon möchten Sie Abstand nehmen?
4. LUNGE
Das Corona-Virus befällt die Lunge. Die Lunge steht für Trauer, Luft zum Atmen, Freiheit, Freiraum, Weite, Loslassen, Aufnehmen, Abgeben, Bewegung, Yin-Yang. Angst macht eng und flacht die Atmung ab. Automatisch wird die Freiheit weniger, wenn die Angst sich mehrt.
Angst braucht Sicherheit. Zu viel Sicherheit geht auf Kosten der Freiheit.
Fragen zur Selbstreflexion: Wie viel Freiheit habe ich? Wer oder was nimmt mir die Luft zum Atmen? Welche Trauer ist hinter meiner Angst und Enge? Wie kann ich Angst reduzieren?
5. AUSGANGSBESCHRÄNKUNGEN:
Wie viel bleibe ich mit meinem Geist in mir daheim? Wie oft bin ich auf Reisen in der Vergangenheit oder in die Zukunft? Halte ich es mit mir in mir aus? Was kommt hoch, wenn ich „bei mir zu Hause“ sein muss? Vor welchen Leichen im Keller kann ich nicht mehr davonlaufen? Umgekehrt, welche Schranken lasse ich mir auferlegen? Welche Schranken will ich durchbrechen?
6. VATER-MUTTER-STAAT
Abschließend deute ich unser Bedürfnis nach Sicherheit als extrem regressives Bedürfnis, auf das VATER Kurz und MUTTER Merkel elterlich reagiert haben. Sie haben uns gesagt, was wir zu tun haben und wir haben „brav gefolgt“. Wochen später landeten wir in der Pubertät. Unser Autonomie- und Freiheitsbedürfnis überwog langsam das Sicherheitsbedürfnis. Wir rebellierten, begehrten auf. So wie in der Pubertät die Eltern kritisiert werden, haben wir den VATER Staat kritisiert. Wie viele Vorwürfe können sich „unsere Eltern“ nun anhören! Vollendet ist unser Wachstumsprozess, wenn wir die Verantwortung für unser Leben übernehmen und aus dem Elternhaus „ausziehen“. Vater-Mutter-Staat wird geehrt, bedankt, geschätzt, aber nicht mehr mit der Allmacht Gott verwechselt. Wir sind frei!
In einem meiner früheren Beiträge habe ich mich dem Thema Maske bereits gewidmet. Lesen Sie bitte hier weiter.