Burnout ist noch lange nicht out! Auch wenn das Burnout bislang nicht als Krankheit gilt, so kann es in eine solche führen.
Nicht jeder Stress führt ins Burnout, aber Burnout bedeutet mit Sicherheit Stress.
Das Burnout ist ein Prozess über 12 Stufen, der nicht erst auf Stufe 12 erreicht ist, sondern bereits bei Stufe 1 beginnt. Jederzeit ist ein Ausstieg möglich! Psychologe Herbert Freudenberger beschreibt diese Stufen wie folgt (Die Ausführungen sind meine persönlichen):
- Zwang sich zu beweisen! Ich kann das! Ich beeindrucke alle damit! Ich hoffe auf Anerkennung durch den Vorgesetzten, in dem ich unbewusst meinen Vater suche? Ich bin voller Idealismus und Tatendrang. Ich möchte etwas verändern, auch wenn ich die einzige bin, die etwas ändern möchte.
- Verstärkter Einsatz! Ich mobilisiere alle meine geistigen, emotionalen und körperlichen Ressourcen, um mein Ziel trotz Widerstände zu erreichen. Ich halte auf Biegen und Brechen durch. Das muss doch möglich sein! Das kann doch nicht wahr sein! Denen werde ich es zeigen! Ich bleibe auf Kurs.
- Vernachlässigung meiner Bedürfnisse! Ich bräuchte eine Pause, gönne sie mir aber nicht. Ich bräuchte Unterstützung und Entlastung, frage aber nicht danach. Ich müsste mehr trinken, ignoriere es aber. Ich würde so gern mal wieder mit Freunden etwas tun, nehme mir dafür aber keine Zeit und sage: Ich habe keine Zeit.
- Verdrängung von Konflikten: Nein, nein, es geht schon. Ich brauche nichts. Ich gerate unter Spannung zwischen Anspruch und Bedürfnissen und verdränge diese. Sie setzt sich in Verspannungen und Rückenschmerzen, Migräne und Nicht-Abschalten-Können fest.
- Umdeutung von Werten: Die Arbeit ist mir das Wichtigste! Freunde und Familie sind mir nicht so wichtig. Partnerschaft auch nicht. Meine körperliche Gesundheit übrigens auch nicht. Arbeit, Leistung, Geld und Macht haben oberste Priorität. Auf meiner Prioritätenliste steht Leistung ganz oben, dann kommt mein Mann, dann mein Kind, dann meine Eltern und irgendwann einmal komme ich.
- Verleugnung von Problemen: Ich habe keine Probleme, mir geht’s gut! Was, Ich schaue schlecht aus? Das ist nur heute so. Ich habe heute nicht so gut geschlafen. Ist der Vollmond. Ist das Wetter. Das geht vorbei! Meiner Ehe geht es gut. Na ja, es gibt in jeder Ehe doch mal Probleme, oder? Ich flüchte nur noch mehr in die Arbeit.
- Beobachtbare Verhaltensänderungen: Ich versuche mich mit
Kaffeegenuss, Alkohol, Tabletten fit zu halten. Ich reagiere auf jede kleinste Herausforderung gereizt. Ich bin nervös, hektisch, ungeduldig. Ich bin nicht mehr die Alte. Ich hänge nur mehr am PC, TV oder Tablett herum. Ich vernachlässige mein Äußeres, das Heim, den Garten. Meine Konzentration und Leistung sinken.
- Sozialer Rückzug: Ich kann privat niemanden mehr sehen oder hören. Ich
halte Geräusche nicht mehr aus. Ich will meine Ruhe. Bloß keine Feierlichkeiten! Mir ist jedes Gespräch zu anstrengend. Ich ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück. Ich mache meine Arbeit, aber sonst nichts mehr.
- Depersonalisation:Ich stehe neben mir. Ich spüre mich nicht mehr. Ich funktioniere im
Fernsteuermodus wie eine Marionette. Entsprechend sinkt mein Mitgefühl anderen Menschen gegenüber. Ich werde zynisch. Ich zeige keine Gefühle mehr. Es ist nicht real, was ich erlebe. Mir kommt alles so fremd vor. Wie ein Traum. Benebelt. Meine Leistung nimmt ab. Fehler häufen sich. Langsam bemerkte ich selbst, dass etwas mit mir nicht stimmt.
- Innere Leere: Ich fühle mich leer. Ohne Gefühle, ohne Bedürfnisse, ohne
Wollen ohne Sollen. Alles ist egal. Mein Antrieb nimmt ab. Ich resigniere. Ich werde körperlich krank. Meine Krankenstandstage häufen sich. Andere machen sich ernsthaft Sorgen. Ich nicht, da mir eh alles egal ist. Resignation macht sich breit.
- Depression: Ich leide unter Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit, Schlafstörungen,
Appetitsteigerung oder fehlendem Appetit, Ängsten, Minderwertigkeitsgefühlen, Konzentrationsstörungen bis hin zu Suicidgedanken und Suicidabsichten. Spätestens jetzt hat das Burnout eine Diagnose. Ich muss in Krankenstand.
- Völlige körperliche, geistige und emotionale Erschöpfung: Ich kann nichts mehr lesen,
aufnehmen, tun, entscheiden, fühlen, denken. Ich bin ein Wrack! Ich brauche dringend Hilfe. Ich brauche einen Klinikaufenthalt und psychologische Hilfe. Ich brauche evtl. sogar medikamentöse Hilfe.
Mit dem Burnout-Präventions-Programm „StressExpress“ möchten wir helfen, diese Reise zu stoppen.